Eintritt ausländischer Unternehmen in den polnischen Markt. Was zu beachten ist…
Ausländische Unternehmen wählen Polen zunehmend als Expansionsrichtung, was vor allem auf die Größe des polnischen Marktes und den stetig wachsenden Wohlstand der Verbraucher zurückzuführen ist.
Dies gilt sowohl für Unternehmen, die kommerzielle Produkte für den Massenmark anbieten, als auch für Unternehmen, die professionelle, spezialisierte Industrie- und Technologieprodukte verkaufen, beispielsweise für die Landwirtschaft oder Bauindustrie.
Um auf dem polnischen Markt Fuß zu fassen braucht man vor allem eine richtige Marketingstrategie, die den polnischen Realitäten und Gewohnheiten der Kunden entspricht. Dies ist der schnellste Weg, um mit den polnischen Distributoren zusammenzukommen, garantiert jedoch nicht immer den Markterfolg. Ein Händler ohne gezielte Marketingunterstützung wird aufgrund der geringen Marktnachfrage möglicherweise kein zufriedenstellendes Umsatzniveau erzielen.
Es besteht auch die Möglichkeit, direkt in den Markt einzutreten und dabei auf den klassischen externen Vertrieb zu verzichten, beispielsweise über einen E-Commerce-Kanal. Was sind die Vorteile einer solchen Lösung:
- Verkauf unmittelbar an die Endabnehmer, B2B oder B2C
- bessere Preiskontrolle ohne zusätzliche Margen, die manchmal 50% des Produktpreises beim indirekten Vertrieb erreichen
- besserer Kontakt mit den Endverbrauchern
- erleichtertes Branding
- schnellere Reaktion auf Trendänderungen
Formal kann der Beginn des Direktvertriebs aus buchhalterischer und organisatorischer Sicht durch die Hauptgesellschaft mit Sitz außerhalb Polens erfolgen. Solche Verkäufe unterliegen, sofern sie im Versandhandel erfolgen, den einschlägigen Vorschriften.
Eine Sonderregelung ist die „Versandhandelsregelung“ in § 3c UStG, nach der mit der Umsatzsteuer des Bestimmungslands abzurechnen ist. Durch den Verkauf nach Polen an einzelne Kunden liegt die jährliche Umsatzgrenze bei 160.000 PLN netto (ca. 38.000 EUR).
Sobald diese Grenze erreicht ist, ist das Unternehmen verpflichtet, eine individuelle Steueridentifikationsnummer beim polnischen Finanzamt zu registrieren und die Mehrwertsteuer in Polen zu begleichen.
Bis dahin entspricht der Mehrwertsteuersatz für einzelne Kunden dem Satz des Heimatlandes des Unternehmens. Ab dem Zeitpunkt der Meldung des Beginns der Mehrwertsteuerabrechnung in Polen wendet das Unternehmen den polnischen Mehrwertsteuersatz an.
Pakete, die aus Lagern in der Europäischen Union und im Schengen-Raum nach Polen verschickt werden, sind zollfrei (ausgenommen Tabak und Alkohol). Der Paketfluss ist derselbe wie im Land.
Um Kosten und Lieferzeiten zu reduzieren, stehen viele Lager zur Verfügung, die Lieferungen aus Polen auslagern.
Für den polnischen Kundendienst müssen Sie keine eigenen Mitarbeiter beschäftigen, da es spezialisierte Callcenter gibt, die den Kundendienst vollständig anbieten.
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